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Wie ich erhofft hatte, ist die Kantine leer. Frühstück gibt es hier dennoch schon. Alles, was das Herz eines Schülers begehrt, wird hier angeboten. Ich entscheide mich für einen deftigen Teller mit Rührei, Speck und Pfannkuchen. Dazu einen extrastarken, heißen Kaffee, der meine Glieder wärmt und meine Laune hebt. Über meinem einsamen Frühstück lasse ich meine gedanken rattern. Vielleicht sollte ich mit Itachi reden... wozu habe ich denn einen älteren Bruder? Oder sollte ich vielleicht zu Madara gehen?
Nein... Madara kann mir da nicht helfen, denke ich. Der ist als Lehrer sicher genug ausgelastet. Dann fällt mir noch meine Mutter ein. Die liebt Sakura eh abgöttisch. Fehlt nur noch, dass sie Schwiegertochte zu ihr sagt. Das wäre dann ja echt oberpeinlich. Aber die Idee ist gut. Meine Mom kennt Sakura, mag sie und ist eine Frau. Sie kann mir bestimmt am allerbesten helfen. Gähnend ziehe ich mein Handy aus der Tasche und wähle die Nummer von zu Hause. Es dauert etwas, ehe meine Mutter ran geht. Sie klingt müde.
"Sasuke Schatz? Alles okay? Wieso rufst du so früh an?"
Ich rolle mit den Augen. Tausendmal hab ich ihr schon gesagt, dass sie mich nicht Schatz nennen soll. Ich bin 17, wie peinlich ist das bitte? Nach außen hin bleibe ich jedoch wie immer beherrscht und ruhig.
"Ich konnte nichtmehr schlafen... sag mal, Mom... du kennst dich doch mit Frauensachen aus?"
Ich habe die Frage kaum zu Ende gestellt, da beginnt sie hellwach ins telefon zu schreine vor Freude und gleichzeitig wie ein Wasserfall zu plappern. Dass sie sich freut, dass ich mich endlich für Mädchen interessiere, ob es Sakura ist und seit wann. Wie es läuft will sie wissen und über ihre Aufregung vergisst sie völlig, dass ich sie eigentlich etwas fragen wollte. Da ich nicht ewig Zeit habe, unterbreche ich sie.
"Mom!" Ich klinge genervt. Frauen... die nerven einfach immer nur. Doch ich konzentriere mich auf mein Vorhaben.
"Sag mir bitte einfach wie ich es wieder gut mache, wenn ich ein Mädchen enttäuscht hab."
Bitte ich sie nun. Zwar will ich nicht sofort auf Sakura zugehen, sie noch ein bisschen schmollen und zappeln lassen, dennoch will ich es aber wieder mit ihr auf die Reihe kriegen. Sie liegt mir zu sehr am Herzen, zu sehr ging ihr trauriger Anblick mir gestern nahe, als dass ich das hinnehmen kann. Nach dem wertvollen Rat meiner Mutter- die wohl erkannt hat, wie ernst es mir ist- lege ich auf und hole mir noch einen Nachschlag. Gegen sieben Uhr schleiche ich mich in mein Zimmer. Beide pennen noch, ein Glück. Weder habe ich auf Shikamarus beharrliches Schweigen Lust, noch auf Narutos nervötende Vorwürfe. Ich schnappe mir frische Kleidung und begebe mich in Richtung der Duschen.
--> Wohnheim