Als ich am Waldrand ankam, war hier alles ruhig. Die Sonne bewegte sich am Himmel voran, langsam – aber sicher. Ich ging den kleinen Waldweg entlang, hatte nur einen Block und Blei- und Kohlestifte dabei. Ich war ein begabter Zeichner. Sagte man mir oft, aus der Familie und auch von Lehrern. Oft zeichnete ich einfach aus meinem Kopf heraus. Aber auch Schülerinnen standen, wenn auch unbewusst, oft Modell. Die Bilder lagerte ich in einem Ordner in unsrem Zimmer. Sasuke sagte mir oft, ich solle sie ausstellen, aber darauf war ich nicht sehr wild. Ich war schon so oft in diesem Wald gewesen, dass ich ohne irgendwelche Probleme einfach hindurch, geradewegs auf mein Ziel zulaufen konnte. Den Waldweg hinab kam man zum Fluss, dem man nur noch circa 100 Meter auf werts folgen musste. Und da war sie. Die Lichtung, die einfach perfekt war. Das Grad wuchs nicht sehr hoch, was perfekt war, um sich hinein zu legen, um zu entspannen. Es war einfach nur genial, da der ganze Trubel von der Schule hier nicht überschwappte. Es war still, einfach nur fantastisch. Als ich mich ins Gras legte merkte ich sofort, wie alles besser wurde. Ich nahm einen Stift und fing an, ungenaue Kurven zu zeichnen. Der Wind war fast still, und die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen – die Zeit verflog hier beim Zeichnen wie im Flug.
Ich erledigte oft die Studienarbeiten hier. Und auch lernen konnte ich hier am besten, wenn die andren im Zimmer lernten. Ich war mir nicht sicher, ob jemand andren diesen Ort noch kannte oder ihn gar besuchte. Es war mir auch egal, denn gegen gute Gesellschaft war nie etwas einzuwenden. Ich zeichnete weiter, die wage Form eines Kopfes kam langsam auf das Papier. Ich zeichnete immer weiter, verwarf oft einiges und blieb nach einer weile bei einem Gesicht stehen, das man nicht zuordnen konnte. Was wollte ich zeichnen? Diese Frage stellte ich mir nun selbst und drehte mich auf den Rücken. Keine einzige Wolke am Himmel. „Hm...“ lies ich von mir hören und setzte mich auf, schaute dann auf die Uhr. Es war bereits fast eine Stunde vergangen. Zeit zurück zu kehren, dachte ich mir dann, schnappte mir meinen Block und die Stifte und ging schließlich los. Es war fast schon schlimm, wie schnell die Zeit wider vergangen war. Ich huschte schnell durch den Wald, zu spät zur Einweisung der Neuen zu kommen war nicht gut. Als ich am Wladrand ankam machte ich schnell und war schließlich wider am Campus.
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